Samstag, 11. Mai 2013

Gestatten Sie, ...

... dass ich Sie einander Vorstelle?


Eine für mich größere Anschaffung der letzten Jahre ist also dieses Faltrad.
Selten habe ich es so wenig bereut, eine für mich doch recht ordentliche Menge Geld auszugeben.

Lange habe ich im Internet über Falträder gelesen und war mir sicher, dass ich eines Tages mal ein Birdy oder Brompton besitzen werde. Allerdings war ich mir ebenso sicher, dass es während des Studiums schlicht unerreichbar bleiben würde.

Erfreulicherweise habe ich in dem Punkt geirrt.

Bei näherer Betrachtung entsprach das Brompton dann doch viel mehr meinen Vorstellungen als das Birdy. Falträder anderer Hersteller kamen gar nicht in betracht.

Das Birdy ist sicher im Vorteil, wenn man ernsthafte Touren plant und auf Vollfederung Wert legt. Auch gibt es anscheinend eine größere Anzahl gängiger Komponenten/Schaltungen die am Birdy verwendbar sind.

Für mich stand aber eher die elegante und kompakte Faltung des Bromptons im Vordergrund, denn es sollte möglichst bequem im Bus und der Bahn mitzunehmen sein. Lange Touren fahre ich nicht, eher sind es kurze Wege (bis etwa 15 km) innerhalb Aachens oder anderer Städte.

 

Ich habe dann beschlossen, keine halben Sachen zu machen und das Rad so zu bestellen, wie ich mir optimal vorstellte. Und das war rückblickend betrachtet genau die richtige Entscheidung.

Schließlich wurde es ein H6RD mit Nabendynamo von Schmidt, LED-Leuchte, Standlicht vorne und hinten, Brooks B17 Ledersattel, easy wheels, front luggage block mit T-Bag. und um 12% reduzierter Übersetzung, um in Aachen an Steigungen nicht schwitzen zu müssen.

Das Kürzel H6RD steht für: Lenkervariante H, 6 Gänge, Gepäckträger und Dynamo.



Die Touringtasche in Verbindung mit der Befestigung vorne am Rahmen hat sich als eines der für mich wichtigsten Features des Rades herausgestellt. Die Tasche habe ich immer dabei. Nie mehr ärgere ich mich über einen wegen Rucksacks verschwitzten Rücken.



Es passt in die Tasche ziemlich genau etwas mehr an Einkauf hinein, als ich bereit bin in den fünften Stock zu tragen. Mehr Platz braucht's also definitiv nicht.

Auch das Rad mit seinen etwa 13 kg Gewicht trage ich ohne größere Probleme die 81 Stufen herauf. Leichter wäre schön, aber so ist es akzeptabel. Auf ebenem Boden lässt es sich in gefaltetem Zustand mit den easy wheels schön rollen, man trägt es nur über Stufen und Treppen.

Bestellt habe ich das Rad zunächst mit Schwalbe Kojak als Reifen. Die sind profillos, wiegen sehr wenig und fahren sehr komfortabel. Am Ende war mir Pannensicherheit aber doch wichtiger und inzwischen ist es Marathon vorne und Marathon Plus hinten.

Und das H6RD hat einen Kumpel, das M6RD, ebenfalls 12% reduziert, mit C-Bag, Brompton-Green-Label-Reifen und Nabendynamo von Shimano:


So können Chris und ich auch ohne großen Aufwand auf Reisen die zwei Räder einfach ins Auto legen und es ist immer noch reichlich Platz für Gepäck. Man ist am Zielort schön mobil, kann radelnd die Gegend erkunden.

Die Courier-Tasche ist die aufgeräumtere und schönere Tasche gegenüber meiner Touring-Tasche. Mir war vorrangig die Größe wichtig, sonst würde ich wohl auch eher die C-Tasche wählen.

Der Shimano Nabendynamo funktioniert nach einem Jahr noch einwandfrei, ebenso der SON. Beide sind beim Fahren unauffällig genug, dass wir auch tagsüber immer mit Licht fahren.

An beiden Lenkern sind anstelle der Originalgriffe jetzt Ergons montiert. Das hat sich gelohnt.



Chris hat den Originalsattel von Brompton gegen einen SQ Lab getauscht und ist mit dem nun recht zufrieden. Ihre lange Suche nach einem akzeptablem Sattel scheint ein gutes Ende genommen zu haben.

Mir erschien der B17 zu schmal für meine Kehrseite. So hübsch ich ihn auch finde, für die aufrechte Sitzposition, die ich bewusst gewählt habe, passt er mir nicht optimal. Ich werde ihn behalten und vllt irgendwann auf einem Rad mit gebeugterer Haltung nochmal probieren. Mit einem gebraucht erstandenen B68 fahre ich inzwischen glücklich und bequem.


 Da er ein wenig aus der Form ging, habe ich den B68 mit Lederschnüren aus dem Bastelladen geschnürt.


Bei den Preaged-Versionen der Sättel von Brooks sind anscheinend schon Löcher drin und es werden wohl auch Schnüre direkt mitgeliefert, da deren Flanken vermutlich schneller dazu tendieren, in die Breite zu gehen. Meiner ist nicht preaged, also war DIY angesagt. Zu meiner Überraschung waren die Löcher mit einer billigen Lochzange gar kein Problem.

Um eventuelle Probleme bei der Mitnahme im ÖPNV zu vermeiden, haben wir die Überstülphüllen, die es als Zubehör gibt. Offiziell ist das Verhüllen in Zügen der Deutschen Bahn nicht (mehr) nötig, aber in Bussen der Aseag und z.B. den Bussen auf Sylt. Die Busfahrer in Aachen und auf Sylt haben sich bisher aber noch nie am unverhüllten Paket gestört. Einzig beim Einstieg in den Bus in Westerland hat eine Kontrolleurin auf Verhüllen bestanden. Haben wir gerne gemacht, und schon war sie zufrieden.


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